Was verursacht Untersteuern und Übersteuern?
Beim Unter- und Übersteuern eines Fahrzeugs treten aufgrund der Geschwindigkeit und des Einlenkverhaltens verschiedene Kräfte auf, die das Kurvenverhalten beeinflussen. Der legendäre deutsche Rallyefahrer Walter Röhrl hat dies unterhaltsam auf den Punkt gebracht: „Wenn Du den Baum siehst, in den Du rein fährst, hast Du Untersteuern. Wenn Du ihn nur hörst, hast Du Übersteuern.“
Als langjähriger Rennsportprofi weiß er, wovon er spricht. Denn ein übersteuerndes wie untersteuerndes Fahrzeug vermindert die Kurvengeschwindigkeit, sorgt für eine Abweichung von der Ideallinie und beeinträchtigt neben der Fahrsicherheit auch die Rundenzeit.
Ist Driften Untersteuern oder Übersteuern?
Beim Übersteuern bricht das Fahrzeugheck aus, weil die Hinterräder Haftung verlieren. Dieser Zustand wird beim Driften gezielt ausgenutzt, um Kurvenfahrten besonders spektakulär in Szene zu setzen oder um in Kurven an die Grenzen der Physik zu gehen, oder sogar fast darüber hinaus. Der vielfache Rallyeweltmeister Walter Röhrl hat auch dafür die passende Erklärung: „Driften ist die Kunst, einen instabilen Zustand stabil zu halten.“
Übersteuern kann auftreten, wenn Du in der Kurve zu viel Gas gibst oder die Kurve mit zu hoher Geschwindigkeit nimmst. Meist begünstigen weitere Faktoren wie Nässe, die Fahrbahnbeschaffenheit, die Fahrwerkseinstellungen, die Gewichtsverteilung und die Gummimischung der Reifen, wie stark Dein Fahrzeug beim Kurvenfahren übersteuert. Zudem neigen Fahrzeuge mit Hinterradantrieb und hoher Last auf der Hinterachse stärker zum Übersteuern.
So korrigierst Du Übersteuern
Wenn Du nicht gerade als Profi im Driftsport unterwegs bist, solltest Du als Fahrer ein übersteuerndes Auto schnell wieder unter Kontrolle bringen. Diese Korrektur erfordert allerdings einiges an Übung und eine gute Lenktechnik, denn wenn Du zu stark gegenlenkst oder zu spät reagierst, kann das Heck unkontrolliert ausbrechen. Sobald Du also bemerkst, dass Dein Fahrzeug übersteuert, nimm den Fuß vom Gas und lenke so schnell wie möglich gegen. Solltest du dann merken, dass sich das Fahrzeug nicht weiter eindreht, mach dich darauf gefasst, dass du auch genauso schnell wieder zurücklenken musst, um den Gegenpendler zu parieren.